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Blutegeltherapie – vielfältige Anwendungsgebiete einer seit Jahrtausenden bewährten Therapie
 

Grundlagen der Blutegeltherapie

Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) ist der bekannteste Egel aus über 300 Arten. Er wird seit Jahrhunderten in der Medizin zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen eingesetzt. Er saugt sich an der Haut fest und "sägt" diese mit seinen scharfen Calcitzähnchen auf. Dabei nimmt er bis zu 5 ml Blut auf. Sein Speichel, den er ins Blut abgibt, enthält einen wahren Wirkstoff-Cocktail aus ca. 20 verschiedenen Substanzen. Ein besonders wichtiger Wirkstoff darunter ist das Hirudin, welches blutverdünnend und gerinnungshemmend wirkt und somit die Fließeigenschaft des Blutes verbessert.Aus diesen Eigenschaften ergeben sich bereits große Therapieansätze:

1. Das Schlaganfall-Risiko kann gesenkt werden.
2. Das Herzinfarkt-Risiko kann positiv beeinflusst werden.
3. Eine Thrombose, etwa im Bein, kann begleitend behandelt werden.
4. Venen-Entzündungen können stark reduziert werden.

 

Ein weiterer Wirkstoff ist das Calin, welches das Verklumpen der Blutplättchen hemmt und somit eine gute Methode zur Prophylaxe von Gefäßverschlüssen darstellen kann. Des Weiteren sorgt der Wirkstoff Orgelase dafür, dass sich die Venenwände weiten und das venöse Blut besser fließen kann. Gleichzeitig wird der Lymphstrom angeregt, was zur Entstaaung der betroffenen Extremität (Gliedmaße) beitragen kann.

 

Durchführung der Behandlung

Der Blutegel wird an der krankhaften bzw. schmerzhaften Stelle angesetzt und saugt sich dort fest. Er bleibt an dieser Stelle sitzen und kriecht nicht umher. Die Behandlung dauert bis zu 2 Stunden. Es sollte bequeme, nicht zu enge Kleidung getragen sowie auf parfürmierte Haut (Parfüm, Duschgel, Salben) verzichtet werden. Die Tiere lösen sich spontan, sobald diese gesättigt sind. Die betroffene Stelle wird im Anschluss der Therapie mit einem dicken Verband umwickelt, um die geringe Nachblutung aufzusaugen.
 

Wann sollte eine Blutegeltherapie nicht angewandt werden?

Die Therapie darf bei Blutgerinnungsstörungen (angeboren oder erworben) nicht durchgeführt werden. Eine Therapie ist ebenfalls nicht zu empfehlen, wenn Sie Cumarin-Derivate wie etwa Marcumar einnehmen. Bei ausgeprägter Blutarmut (Anämie) ist diese natürliche Therapieform ebenfalls kontraindiziert. ASS und ähnliche Präparate sollten nach ärztlicher Abklärung fünf Tage vor der Behandlung abgesetzt werden.
 

Fazit

Die Blutegeltherapie stellt eine nebenwirkungsarme und schonende Behandlung bei vielen verschiedenen Erkrankungen dar und ist zugleich eine hilfreiche Möglichkeit zur Prophylaxe- besonders gefäßbedingter Erkrankungen.

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