Intern. Hyperthermie-Zentrum
Mühlenweg 144
26384 Wilhelmshaven
Tel.: 04421-77414-0
Fax: 04421-77414-10
E-Mail: info@gisunt.de

 

Hyperthermie

  • gezielte Überwärmung bestimmter Regionen, Lokalisationen oder des ganzen Körpers zur Behandlung von Tumorleiden der meisten Entitäten und Stadien sowie Konstellationen und vieler chronischer Erkrankungen (z.B. Bakterieninfektionen, Gelenkentzündungen, Knochenerkrankungen u.v.m.)

  • Jahrtausende alte Behandlungsform, die heute wissenschaftlich gut untersucht und mittels modernster Technik gezielt einsetzbar und steuerbar ist

  • Gute Ergebnisse belegen die Wirksamkeit und zeigen, wie sinnvoll eine integrative Therapieerweiterung mittels Hyperthermie ist

Vorteile der Hyperthermie

  • sicher und nebenwirkungsarm
  • gezielt durchführbar und vielseitig einsetzbar
  • multimodale Therapiekombinationen gut möglich
  • Synergismus mit vielen Behandlungsoptionen
  • Immunmodulierend oder auch destruktiv anwendbar
  • Verhältnismäßig geringe Kosten für großen Benefit

Krankheitsbilder

Mit der Ganzkörper-Hyperthermie werden Tumore und deren Metastasierungen behandelt. Darüber hinaus wirkt sie aber auch bei Myalgie, Morbus Bechterew, systemischer Sklerodermie und  Rheuma. Hinzu kommen Indikationen in Frage wie z.B. chronisch allergischer Schnupfen, Asthma Bronchiale, verschiedene Sportverletzungen aber auch Regeneration und Rehabilitation, chronische Entzündungen, arterielle Hypertonie, Erschöpfungssyndrome und Wundheilungsstörungen. Der milde und moderate Temperaturbereich ist in der Ganzkörperanwendung immunstimulierend/-modulierend. Eine Stärkung des Immunsystems tritt simultan zur Ursachentherapie ein.

 

Grundlegende Wirkweise und Wirkung der Hyperthermie

Die Hyperthermie bedient sich der positiven Wirkungen des Fiebers und macht es für therapeutische Zwecke nutzbar. Das Immunsystem wird gestärkt, die Selbstheilungskräfte des Organismus angeregt, durch die starke Schweißbildung werden Giftstoffe ausgeschieden, die Durchblutung wird gesteigert. Außerdem ist dank der thermobiologischen Grundlagenforschung bekannt, dass Temperaturen ab 41,5 °C in bösartigen Geweben (Krebs, Sarkomen, Karzinomen) eine wachstumshemmende bzw. zellabtötende Wirkung haben können.

 

Die Hyperthermie kann lokal oder für bestimmte Gebiete, systemisch angewandt werden.

 

Die wichtigsten Wirkungen der Wärmeenergie im Körper sind:

  • Erwärmung durch Anregung der molekularen Eigenschwingung
  • Gefäßerweiterung und Mehrdurchblutung durch lokale  Mediatoren und erhöhte Rezeptoraktivität
  • Entspannung der glatten und quergestreiften Muskulatur durch reflektorische Detonisierung zur Reduktion zusätzlicher Stoffwechselwärme
  • Schmerzlinderung / Entzündungshemmung
  • Vergrößerte Dehnbarkeit der bindegewebigen Strukturen – analgetische Wirkung bei schmerzhaften Gewebsschrumpfungen
  • Mikrozirkulation steigt durch Erhöhung  der Fließgeschwindigkeit der Erythrozyten und Erniedrigung der Plasmaviskosität
  • Sauerstoffpartialdruck steigt  infolge  der vermehrten Durchblutung mit bis zu 600% höherem pO2 gegenüber Ausgangswert

 

Daraus folgen die Wirkungen der Hyperthermie:

  • Beträchtliche Wirkverstärkung bei Interferonen insbesondere der antiproliferative Effekt von IFN-γ und Tumornekrosefaktor (TNF-α) 
  • beträchtliche Wirkverstärkungen: beim Cisplatin 3-4 Zehnerpotenzen  bei Temperaturen von 42-43°C über mehr als 30-45
  • Intrazellulär Zunahme von Reaktionsgeschwindigkeiten, Membran-destabilisierungen, Veränderung von Fluidität und Transporteigenschaften
  • Insbesondere sind die Membranen des endoplasmatischen Retikulums sehr thermosensibel – können wichtige Rolle beim thermischen Zelltod spielen
  • Gesichert: eine Hemmung der DNS-, RNS- und Proteinbiosynthese
  • Gesichert: Induktion von Hitzeschockproteinen (HSP 27 / 70 / 90)
  • Auslösen von Immunprozessen, Antigenpräsentation
  • Apoptoseförderung (fertiges Zellprogramm wird stimuliert)
  • Sensitizer-Effekt ab 41 °C
  • Zytostatische Effekte ab 41,5°C bei erhöhter Sensitivität, sonst mind.42°C

 

Unsere Hyperthmietherapien

Ganzkörperhyperthermie (GKHT) – vom milden (ab 37,5°C) bis zum extremen (42,5°C) Temperaturbereich. Je nach Indikation als reine Überwärmungstherapie, systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie oder Heatheal möglich. Jede Anwendungsform ist dabei in einem multimodalen Ansatz möglich z.B. als Thermochemotherapie, Radiothermotherapie, interperitoneale Thermochemotherapie.

 

Systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie (sKMT) – studienkontrollierte Synergismennutzung von Hyperthermie: Extreme Ganzkörperhyperthermie (>41,5 °C) + induzierte Hyperglykämie + relative Hyperoxämie resultiert in höhere Thermosensibilität der Tumore. Systemische Anwendung speziell zur Bekämpfung maligner Erkrankungen. In Form einer Thermochemo ebenso durchführbar wie als reine Thermotherapie. Es handelt sich dabei um eine der wenigen systemischen Optionen gegen Krebsleiden.

 

Heatheal® – innovative ganz extreme Ganzkörperhyperthermie bis zu einer kurzzeitigen Körperkerntemperatur von 43,5 °C. Durch moderne Überwachungstechniken und Narkosetechniken, ist ein gezielter und sicherer hyperthermer Prozess dieser alten Anwendungsform mit einer kurzfristigen Temperatureskalation möglich.

 

Regionale Tiefen-Hyperthermie (RHT) – durch Teilerwärmung betroffener Regionen besonders schonend. Mittels elektromagnetischer Strahlung mit einer  Frequenz von 13,56 MHz ist eine gute und selektive Erwärmung des Tumorgewebes möglich, diese Hyperthermieform wird heute auch oft als Oncothermie bezeichnet. Schon bei vermeintlichen geringen Temperaturniveaus führt die Selektivität zu einer Überwärmung des Tumors. Mit erreichen des max. Energieeintrags ins Gewebe werden Immunsystemprozesse und die Tötung maligner Zellen ausgelöst. Verschiedene Studien belegen die Wirksamkeit und Bedeutung in der modernen Krebstherapie. Neueste Ergebnisse zeigen Vorteile für die therapeutische Anwendung und für den Patienten bei Nutzung der elektromagnetischen Strahlung bei einer Frequenz von 13,56 MHz.

 

Prostatahyperthermie (TUT) – transurethrale Thermotherapie mit Temperaturen bis 55 °C. Für die gezielte Behandlung der Prostata (Prostatitis, gutartige Prostatavergrößerung, maligne Erkrankung der Prostata) kann dieses System neben der regionalen Tiefenhyperthermie zum Einsatz kommen. Diese Option ist annähernd nebenwirkungsfrei, besonders unter Betrachtung einer Risiko-Nutzen-Abwägung und Lebensqualität einschränkender Nebenwirkungen bietet sie eine echte Alternative. Der Wirkmechanismus entspricht grundsätzlich jenem der regionalen Tiefenhyperthermie (elektromagnetische Strahlung zur selektiven Überwärmung). Das Temperaturniveau ist exakt steuerbar, was diese Behandlung sicher und sehr effektiv macht.

 

Thermochemotherapie – Wirkverstärkung von Chemotherapeutika durch Hyperthermie. Die Wirkverstärkung ist inzwischen in unzähligen Studien untersucht und bestätigt worden. Darüber hinaus konnten für Entitäten bestimmte Kombinationen als sehr wirkungsvoll herausgefunden werden. Die Kombination führt neben der Wirkungspotenzierung simultan zu einer besseren Verträglichkeit und geringeren Nebenwirkungsgraden. Die Thermochemotherapie ist dabei sowohl mit der loko-regionalen Hyperthermie kombinierbar als auch mit der Ganzkörperhyperthermie. Der simultane Einsatz beider Hyperthermieverfahren zu einem Chemotherapiezyklus ist möglich. Die Testung auf potenziell mögliche Chemotherapien erhöht gleichzeitig signifikant die Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens.

  

Radiothermotherapie – Wirkverstärkung der Strahlentherapie der Hyperthermie (bis 110 °C). In enger Kooperation mit Stahlentherapeuten ist diese Behandlungsvariation in unserem Hause möglich. Auch die Kombination von Hyperthermie und Bestrahlung zeigt vielversprechende Ergebnisse, die wissenschaftlich bewiesen sind. Bestrahlungen von zuvor schon bestrahlten Patienten werden durch die Hyperthermie ebenso ermöglicht, wie die generelle Wirkverstärkung, auch hier liegt ein Synergismus vor. Die Wirkungen der Hyperthermie unterstützen den Körper und die Strahlentherapie gleichermaßen.

 

Laserinduzierte Tumortherapie (LITT) gezielte Tumorzerstörung durch Laser. Durch den Laser wird bei Temperaturen von 60°C bis 110°C gezielt das Tumorgewebe zerstört. Der Einsatz der laserinduzierten Tumortherapie kommt am häufigsten bei Lebermetastasen zum Einsatz.

 

HIPEC – Hyperthermie der Bauchhöhle als intraperitoneale (Bauchfell) Chemotherapie bei Metastasen. Die HIPEC ist ein modernes Verfahren, welches bei Patienten mit metastasierten Tumorerkrankungen eingesetzt werden kann. Die Chemotherapie wird unter hyperthermen Bedingungen in den intraperitonealen Raum eingebracht.

 

Intrakavitäre Hyperthermie (ICHT) – lokoregionale Hyperthermie in Körperhöhlen wie z.B. der Blase. Dieser Prozess kann auch mit Chemotherapie erweitert werden. Wie in schon beschriebenen Therapien zeigt sich auch bei dieser Anwendung eine synergistische Wirkung.

 

Oberflächenhyperthermie – zur Behandlung von Narbenrezidiven, Hautmetastasen u.ä. Die Behandlung kann mittels elektromagnetischer Strahlung erfolgen oder unter Verwendung modernster wassergefilterter Infrarot-A (wIrA) Strahlung sowie Wasserhyperthermie erfolgen. wIrA zeigt zusätzlich Vorteile durch die Unterstützung von Wundheilungsprozessen und der schonenden Erwärmung und geringen Oberflächenbelastung. Es ist aufgrund der Anlagenvielfalt diese Hyperthermie lokal-regional oder systemisch durchzuführen. Studientechnisch zeigten sich gute Ergebnisse bei äußerlichen/oberflächlichen Tumoren.

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