Intern. Hyperthermie-Zentrum
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Krebserkrankungen

Auf dieser Seite finden Sie eine Auflistung der in unserer Klinik am häufigsten therapierten Krebserkrankungen. Wir therapieren alle Entitäten: verschiedene Karzinome, Sarkome, Lymphome, Melanome und Leukämie, sowie das CUP-Syndrom. Natürlich auch in fortgeschrittenen Stadien mit diverser Metastasierung. Auch in schulmedizinisch austherapierten Fällen ist der Einsatz unserer Expertise und unserer Konzepte sehr oft hilfreich. Sollte Ihre Krankheit oder die Erkrankung, eines Ihrer Patienten nicht explizit aufgeführt sein, zögern Sie nicht uns diesbezüglich zu kontaktieren. Die Hyperthermie ist keine Versuchstherapie, sondern in vielen anderen Ländern zum Teil therapeutischer Standard z.B. beim Zervixkarzinom wird sie in Kombination mit Radiatio als Standardtherapie in den Niederlanden eingesetzt.

 

Mammakarzinom

Prostatakarzinom

Kolorektalkarzinom

Bronchialkarzinom

Malignes Melanom

Zervixkarzinom

Pankreaskarzinom

Hepatocelluläres Karzinom

Pleuramesotheliom

Leiomyosarkom

Hirntumore

 

Und viele weitere Formen maligner Erkrankungen.

 

Mammakarzinom: Das Mammakarzinom gehört zu den häufigsten malignen Erkrankungen der Frau. Die Tumorbildung beginnt in den meisten Fällen an den Milchdrüsen oder – gängen. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, wobei dies deutlich seltener ist. Die konventionelle Schulmedizin hat hinsichtlich der Behandlung große Fortschritte gemacht und eine signifikante Steigerung der 5-Jahres-Überlebensrate erreicht. Leider kommt es, trotz der vermeintlich guten Überlebensraten, nach vielen Jahren zu Rezidiven, die unter Umständen nicht mehr vollumfänglich klassisch therapiert werden können. Eine rapide Verschlechterung der Prognose geht mit einer Metastasierung einher. Bei vorhanden sein sichtbarer Metastasen muss parallel von einer nicht sichtbaren Mikrometastasierung ausgegangen werden. Die systemische Hyperthermie kann in Verbindung mit konventionellen Therapien großen Einfluss auf die Prognose nehmen. Wie bei jeder anderen Krebsentität ist die Chance auf Erfolg abhängig von Erkennung und früher therapeutischer Intervention. Wir stehen für integrative und individuelle Therapien ein.

 

Studien zeigen, dass die Hyperthermie hier die lokale Kontrolle steigern kann und das Ansprechen auf konventionelle Optionen erhöht. Oberflächliches malignes Gewebe ist mit regionaler Hyperthermie gut zu behandeln und wissenschaftlich sehr gut untersucht.

 

  • Jones Ellen L. et al.: Randomized trial of hyperthermia and radiation for superficial tumors. J Clin Oncol. 2005 May 1;23(13):3079-85.

Pubmed-Link: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15860867

  • Zager Timothy M. et al.: Hyperthermia combined with radiation therapy for superficial breast cancer and chest wall recurrence: a review of the randomised data. Int J Hyperthermia. 2010;26(7):612-7.

Pubmed-Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20849256

 

Prostatakarzinom: Das Tumorwachstum geht häufig von den äußeren Teilen der Vorsteherdrüsen aus, wächst langsam und neigt zum Metastasieren in die Lymphknoten und Knochen. Die maligne Prostataerkrankung ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste todesursächliche Krebserkrankung bei Männern. Das Prostatakarzinom neigt zum Metastasieren schreitet in der Regel aber langsam voran. Die Behandlung kann  extreme Nebenwirkungen hinsichtlich der Lebensqualität mit sich bringen. Deshalb wird häufig aktiv Überwacht, um reagieren zu können aber nicht unnötige Lebensqualitätsreduzierungen zu früh auszulösen. Mit verschiedenen Hyperthermieverfahren steht hier eine Option zur Verfügung, die es erlaubt früh zu therapieren ohne aber eine dauerhafte Reduzierung der Lebensqualität zu provozieren. Eine Studie (2016) von Hamdy FC, Donovan JL et al. zeigt keinen signifikanten Unterschied zwischen den Standards (Operation, Monitoring und Bestrahlung), ein leichter Vorteil besteht hinsichtlich der Bestrahlung.

(Quelle: N Engl J Med. 2016 Oct 13;375(15):1415-1424., Punmed-Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27626136?dopt=Abstract).

Aufgrund der unstrittigen hyperthermischen Wirkungen hinsichtlich des Immunsystems, eigener zytostatischer Wirkungen ohne Langzeittoxizität und Wirkverstärkungen für Bestrahlung und Chemotherapie, scheint die Hyperthermie eine geeignete Therapieoption zu sein. Bei einem fortgeschrittenen Prostatakarzinom scheint es durch die Wirkverstärkung sinnvoll zu sein, die Hyperthermie integrativ einzusetzen. Die Hyperthermie ist eine besonders nebenwirkungsarme Option, diese Krankheit zu behandeln und ist vor diesem Hintergrund zu empfehlen unter Betrachtung aller Umstände, Möglichkeiten und Kombinationsalternativen.

Einige Studien werden in den nächsten Jahren ihre Ergebnisse veröffentlichen:

  • Müller AC et al.: Regional hyperthermia and moderately dose-escalated salvage radiotherapy for recurrent prostate cancer. Protocol of a phase II trial. Radiat Oncol. 2015 Jul 8;10:138.

Pubmed-Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26152590

 

Grundlagenstudien scheinen vielversprechend, müssen aber durch Entitäten-Studien bestätigt werden. Vor dem Hintergrund der bereits erforschten Elemente der Hyperthermie kann grundsätzlich von einer positiven Einflussnahme ausgegangen werden. Dies zeigt sich in unserer täglichen, praktischen Arbeit bereits deutlich.

 

Kolorektalkarzinome: Die Gruppe der Kolorektalkarzinome besteht zu 90% aus Adenokarzinomen. Andere Entitäten dieser Erkrankung sind eher selten, dabei handelt es sich beispielsweise um Lymphome oder Karzinoide. Generell stellen die Kolorektalkarzinome die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen dar. Zu der Gruppe der malignen Kolorektalerkrankungen gehören Malignome des Kolons und des Rektums. Kolorektale Karzinome metastasieren hämatogen in die Leber eventuell daraus resultierend in die Lunge und das Gehirn. Tiefliegende Rektumkarzinome metastasieren primär in die Lunge. Standardtherapeutisch wird die Resektion mit zugehörigem Lymphabflusssystem angestrebt. Unter Umständen kommt zum Einsatz einer adjuvanten Chemotherapie. Heute kommen zudem die neoadjuvante Chemotherapie sowie Bestrahlung zum Einsatz. In frühen Stadien ist die Heilungschance deutlich höher.

 

Die Hyperthermie kann loko-regional und systemisch angewendet werden. Ein neoadjuvanter Einsatz der Hyperthermie in Form der regionalen Radiowellentiefenhyperthermie führ zu einer besseren Gewebeabgrenzung des malignen Gewebes basierend auf einsetzender Apoptose (Tumormassenreduzierung) und der auslösenden Immunstimulation. Im neoadjuvanten Einsatz können dabei die synergistischen Wirkungen der Hyperthermie für Strahlen- und Chemotherapie genutzt werden, in dem man diese als multimodale Therapie konzipiert (Thermo-Chemo-Therapie und/oder Thermo-Radio-Therapie). Der Einsatz der systemischen Hyperthermie (Whole-Body-Hyperthermia) zielt auf die Immunstimulation und simultan auf die Tumorzellenzerstörung. Insbesondere können mit ihr, wie dies die Chemotherapie auch tut, freivagabundierende Tumorzellen zerstört werden. Sinnvollerweise sollte die Hyperthermie vor und nach der Operation durchgeführt werden. Auch hier kann die Hyperthermie mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt werden. Der Temperatureinsatz ist dabei von mild bis extrem möglich. Die extreme Hyperthermie, im Prozedere der systemischen Krebsmehrschritt-Therapie, zielt dabei stärker auf die Tumorzellzerstörung. Auch bei ihr treten die synergistischen Effekte auf und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit des Ansprechens auf die Therapie. In späten Stadien und „Austherapiert-Sein“ sind die Hyperthermie, unsere Expertise und unsere anderen Leistungen mehr als eine Alternative zur Palliativtherapie. Studien und Erfahrungen verschiedener Anwender belegen, dass die Hyperthermie aufgrund ihrer Wirkungen eine gute Option darstellt, um möglichst die Prognose zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern.

  • Sahinbas H., Wehner H.: Kombinierte Tiefenhyperthermie und Chemotherapie mit 5-Fluorouracil/Natriumfolinat und Mytomycin bei vorbehandelten Patienten mit inoperablen Lebermetastasen – Eine Fallstudie. Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2013; 45: 74-77.
  • Stein U. et al.: Hyperthermia for treatment of rectal cancer: Evaluation for induction of multidrug resistance gene (mdr1) Expression. Int. J. Cancer 80, 5-12. (1999).

Pubmed-Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9935221

  • Rau B. Wust P. et al.: Preoperative Hyperthermia Combined with Radiochemotherapy in Locally Advanced Rectal Cancer, A Phase II Clinical Trial. Annals of Surgery. Vol. 227, No.3, 380-389.
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1191276/
  • Hildebrandt B. et al.: Whole-body hyperthermia in the scope of von Ardenne´s systemic cancer multistep therapy (sCMT) combined with chemotherapy in patients with metastatic colorectal cancer: a phase I/II study. Int. J. Hyperthermia. Vol. 20, No.3 (may 2004), pp. 317-333.

Online-Link: http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/02656730310001637316

 

  • Das Bronchialkarzinom ist eine maligne Erkrankung der Bronchien (Zellentartung). Das Bronchialkarzinom ist die tödlichste Krebserkrankung in Deutschland. Die Prognose basiert auf der Karzinomart und seiner Ausdehnung. Das kleinzellige Bronchialkarzinom (SCLC) hat statistisch eine 5-Jahres-Überlebensrate von weniger als 10%. Bei einer Früherkennung können die Erwartungen deutlich höher ausfallen. Neben dem kleinzelligen Bronchialkarzinom existieren verschiedene Subtypen wie z.B. das deutlich häufigere vorkommende Nichtkleinzellige Bronchialkarzinom (NSCLC), Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom und weitere. Das Bronchialkarzinom metastasiert oft in die Leber, die Nebennieren, in das Gehirn und das Knochensystem, hier insbesondere findet eine Metastasierung in die Wirbelsäule statt. Neben den Wirkungen der Hyperthermie im Allgemeinen und Praxiserfahrungen mit Bronchialkarzinomen und daraus resultierenden Beobachtungen belegen erste Studien die Wirksamkeit von Kombinationstherapien mittels Hyperthermie.
  • Dupuy D. et al.: Percutaneous Image-guided Thermal Ablation and Radiation Therapy: Outcomes of Combined Treatment for 41 Patients with Inoperable Stage I/II Non–Small-Cell Lung Cancer. J Vasc Int Rad 17, 2006, 7.

Online-Link: http://dx.doi.org/10.1097/01.RVI.0000228373.58498.6E

 

Malignes Melanom: Das maligne Melanom ist ein frühzeitig metastasierender Tumor, er nutzt dazu das Lymph- oder Blutsystem und ist hochgradig bösartig. Melanome können nicht nur auf der Haut entstehen sondern auch auf Schleimhäuten oder der Aderhaut. Die Therapie hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Bei einer sehr frühen Identifizierung kann die chirurgische Entfernung zur Heilung führen. Eine systemische Therapie indiziert, weil diese Entität frühzeitig metastasiert. Neben der Chemotherapie scheint die Hyperthermie in den verschiedenen Formen hilfreich sein. Neben der Wirkverstärkung von Medikamenten, die zum Teil vorher unwirksam waren oder nicht verträglich waren, hat die Wärme bei dieser Art oberflächlicher Tumore hervorragend gute Temperaturwerte aufzuweisen. Eine Kombinationstherapie mittels Hyperthermie ist daher zu empfehlen.

  • Jones Ellen L. et al.: Randomized trial of hyperthermia and radiation for superficial tumors. J Clin Oncol. 2005 May 1;23(13):3079-85.

Pubmed-Link: ww.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15860867

  • K. G. Riedel: Hypertherme Therapieverfahren in Ergänzung zur Strahlenbehandlung maligner intraokularer Tumoren. Klin Monatsbl Augenheilkd 1988; 193(8): 131-137. F. Enke Verlag Stuttgart.

Online-Link: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-2008-1050233#N65647

 

Zervixkarzinom: Weltweit erkranken circa 500.000 Frauen jedes Jahr an dieser malignen Entität. Damit ist das Zervixkarzinom die zweithäufigste Krebserkrankung der Frau. Eine eindeutige Voraussetzung für die Entstehung ist die Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomvirus, es ist aber nicht alleiniger Verursacher. Weitere Co-Faktoren können zur Entstehung eines Zervixkarzinoms führen. Bei dieser Entität ist eine lymphogene Metastasierung früh auf. Im späteren Verlauf ist auch eine hämatogene Metastasierung zu erwarten mit der weiterer Befall z.B. Lunge, Leber und Skelett einhergehen kann. Die frühe Erkrankung mit dem Zervixkarzinom führt anfänglich zu keinen Symptomen, mit dem Abstrich und der frühen Entdeckung von Dysplasien ist es möglich bereits vor der bildgebenden Bestätigung die Entartung festzustellen. Die Therapie eines Zervixkarzinoms ist abhängig von der Ausdehnung und Größe des Tumors ebenso aber auch vom Alter und der Belastbarkeit der Patientin. Schulmedizinisch kommen Operationen, Bestrahlungen und Chemotherapien zum Einsatz. Die beiden letzteren kommen heute in einer Kombinationstherapie zum Einsatz, weil aus Studien bekannt ist, dass das Rezidivrisiko durch den Einsatz deutlich abnimmt. Auch hier kann die Hyperthermie in Form der Ganzkörperhyperthermie (mild - extrem) und/oder in regionaler Anwendung erheblich zur Prognoseverbesserung beisteuern. Die grundsätzlichen Wirkmechanismen unterstützen die Bestrahlung, Operation und Chemotherapie deutlich (verbesserte Wirksamkeit, geringere Nebenwirkungen u.v.a.). Der multimodale Einsatz der Optionen ist in integrativ und komplementär arbeitenden Kliniken inzwischen medizinischer Standard. Der Erfolg und die Prognose hängen auch hier davon ab, wie früh man die Hyperthermie in das Konzept mit einbezieht. Immunmodulierende Ziele kommen genauso zum Einsatz wie der zytostatische Einsatz der Hyperthermie (tumordestruktiv). In den Niederlanden ist die Hinzunehme regionaler Tiefenhyperthermie inzwischen Therapiestandard, aufgrund der Studienergebnisse.

  • Van der Zee at al.: Comparison of radiotherapy alone with radiotherapy plus hyperthermia in locally advanced pelvic tumours: a prospective, randomised, multicentre trial. The Lancet. Vol. 355, No. 9210, p1119–1125, 1 April 2000.

DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(00)02059-6

  • Anneke M. Westermann et al.: First Results of Triple-Modality Treatment Combining Radiotherapy, Chemotherapy, and Hyperthemria fort he Treatment of Patients with Stage IIB, III, and IVA Cervical Carcinoma. CANCER August 15, 2005 / Volume 104 / Number 4.

DOI 10.1002/cncr.21128

 

Pankreaskarzinom: An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken 10 von 100.000 Menschen pro Jahr in Deutschland. In den Vereinigten Staaten ist diese Entität die fünfhäufigste krebsbedingte Todesursache. Es kommt erst zu Symptomen, wenn benachbarte Strukturen infiltriert sind. Bei annährend 80% der Diagnosefälle besteht zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits eine metastasierte Situation. Die Standardtherapie basiert auf einem Chemotherapieprotokoll. Kurative Bemühungen werden verfolgt, wenn wenige Metastasen vorliegen und besteht aus einem chirurgischen Eingriff, der variable Anteil des Pankreas, vollständig den Pankreas entfernen soll. Auch halbseitige Resektionen können gemäß moderner Auffassung ausrechend sein z.B. Pankreasschwanzbefall. Die Prognose des Pankreaskarzinoms ist insgesamt sehr schlecht. Bei Diagnosestellung ist bei nur 15-20% der Patienten eine kurative Operabilität gegeben. Die operative Letalität in Schwerpunktzentren ist bei unter 5%. Die 5-Jahres-Überlebensrate nach kurativ-chirurgischem Eingriff beträgt 20%. Die Gesamt 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 5%. Die mittlere Überlebensrate bei palliativen Maßnahmen beträgt 6-9 Monate. Seit Anfang 2014 ist Albumin gebundenes Paclitaxel (Handelsname Abraxane®) in Kombination mit Gemcitabin zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem Pankreaskarzinom zugelassen. Die Wirkmechanismen der Hyperthermie würden auch beim Pankreaskarzinom greifen und daher guten Einfluss auf den Therapieverlauf nehmen.

 

Aus der praktischen Erfahrung heraus können wir mittels Hyperthermie sehr gute Resultate beobachten. In der multimodalen Therapiekonzeption ist dies auf die Wirkverstärkung der Chemotherapie mittels Hyperthermie zurückzuführen sowie auf die Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeiten. Unterstützt werden diese Effekte durch die Immunstimulation (Induktion von Hitzeschockproteinen) und die thermosensiblen Strukturen. Bei Temperaturen ab 41,5°C kommt es zudem zu einer Apoptoseförderung. Auch in Bezug auf eine geplante Operation können diese Eigenschaften vorteilhaft für den betroffenen Patienten wirken.

  • Tschoep-Lechner K. E., Milani V. et al.: Gemcitabine and cisplatin with regional hyperthermia as second-line treatment in patients with gemcitabine-refactory advanced pancreatic cancer. Int. Journal of Hyperthermia 29(1): pp. 8-16. 2013.

Pubmed.com Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23245336

 

Hepatozelluläres Karzinom: Die Inzidenz ist im westlichen Europa eher gering und beträgt 5 auf 100.000. Das heptozelluläre Karzinom zeigt drei Wachstumsmuster auf (unifokal, multifokal und diffus infiltrativ). Es gibt verschiedene Formen des hepatozellulären Karzinoms, gemeinsam haben alle, dass sie stark invasiv in umliegende Blutgefäße wachsen. Eher spät im Krankheitsverlauf kommt es zur Metastasierung der lokalen Lymphkonten, der Lunge,  den Knochen und den Nebennieren. Aus standardmedizinischer Sicht ist das hepatozelluläre Karzinom schlecht behandelbar, weil es schlecht bis gar nicht auf herkömmliche Zytostatika reagiert. Wirkung zeigt bisher als einziges pharmakologisches Produkt die Verabreichung vom Tyrosinkinasehemmer Sorafenib. Abhängig vom Stadium kommen chirurgische und interventionelle Maßnahmen in Betracht. Das Mittel der Wahl scheint schulmedizinisch die Teilresektion der Leber zu sein, allerdings ist die Rezidivquote mit über 60% innerhalb von 5 Jahren sehr hoch. Palliativ kommen verschiedene Optionen in Betracht: Tumorembolisation, lokale Chemotherapie, Radiofrequenzablation, Mikrowellenablation, laserinduzierte Thermotherapie u.a. Die Prognose dieser Entität ist meist sehr schlecht und beträgt ohne Therapie ca. 6 Monate. Die Hyperthermie im Allgemeinen kann für die Wirkverstärkung medikamentöser Bemühungen eingesetzt werden und zeigt sich erfolgreich, um refraktäre Situationen zu lösen. Die eigene zytostatische Wirkung der hohen Temperaturen Zelltötend auf Tumorzellen. Es liegen keine Studien vor, die explizit die Behandlung von Leberkarzinomen mittels Hyperthermie untersuchen. Bis heute haben aber alle Studien gezeigt, dass die Hyperthermie eine sinnvolle Erweiterung in der Therapiekonzeption darstellt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass sowohl bei Leberkarzinomen wie auch bei Lebermetastasen, die Hyperthermie einen positiven Einfluss auf die Prognose und den Krankheitsverlauf.

  • Sahinbas H., Wehner H.: Kombinierte Tyfenhyperthermie und Chemotherapie mit 5-Fluorouracil/Natriumfolinat und Mitomycin bei vorbehandelten Patienten mit inoperablen kolorektalen Lebermetastasen – eine Fallstudie. Deutsche Zeitschrift für Onkologie; 45: 74 – 77. 2013.

Pleuramesotheliom: Es handelt sich dabei um eine maligne Neoplasie der Pleura. In über 90% der Fälle ist diese Erkrankung mit einer Asbestexposition assoziiert und folglich eine anerkannte Berufskrankheit. Diese Entität wächst zwar sehr langsam dafür aber besonders destruktiv. Es kommt zur Infiltration der umliegenden Gewebestrukturen (z.B. der Lunge, der Brustwand). Metastasen sind untypisch und werden erst im späteren Verlauf der Erkrankung beobachtet (meistens in den Knochen, der Leber und/oder der Nieren). Die Prognose ist äußerst schlecht. Weder Mono- noch Polychemotherapien sind erfolgsversprechend, ebenso wenig eine Radiatio. Bessere Ergebnisse sind in Einzelfällen bei der intrakavitären, regionalen Chemotherapie zu erwarten. Chirurgische Maßnahmen sind nur mit günstigen Operationsoptionen in Ausnahmefällen erfolgreich. Die mediane Überlebenszeit ab Diagnosestellung beträgt 9,5 Monate. Eine Standardtherapie existiert folglich nicht explizit.  Die gisunt Klinik hat bisher in den meisten Fällen sehr erfolgreich Einfluss nehmen können. Dies ist abhängig davon wie früh man sich für die Hyperthermie als zusätzliche respektive Haupttherapie entscheidet. Unter hyperthermen Bedingungen konnte eine signifikante Überlebenszeitverlängerung erzielt werden und das Wachstum sowie die infiltrierende Ausbreitung deutlich verzögert werden. Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass die Radiatio keine kurative Option darstellt und lediglich in der palliativen Anwendung kleine Erfolge erzielt. Die Zytostatikagabe in Form einer Monotherapie war nicht erfolgsversprechend, hier zeigte Cisplatin die besten Werte mit einer Ansprechrate von unter 20%. Immuntherapien und/oder Hyperthermie zeigen in der Kombinationstherapie überdurchschnittliche Überlebenszeiten bei verbesserter Lebensqualität. Die Ergebnisse der Studie können wir aus der Erfahrung bei der Behandlung nur bestätigen. Bei früher Aufnahme der Hyperthermie in loko-regionaler Anwendung in das Therapiekonzept (Multimodal) bei regelmäßig 5-tägiger Anwendung, kann die Überlebenszeit und Progression nachhaltig erfolgreich positiv beeinfluss werden. Neben den allgemeinen Wirkmechanismen der Hyperthermie sowie ihrer eigenen zytostatischen Wirkung scheint hier besonders wichtig die Wirkverstärkung der Chemotherapie zu erwähnen.

  • Bruns I.: Ganzkörperhyperthermie in Kombination mit ICE-Polychemotherapie bei Patienten mit bösartigen Pleuramesotheliomen: eine klinische Phase II-Studie. Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde. Aus der Medizinischen Klinik I der Universität zu Lübeck. 2006.

Online: http://www.zhb.uni-luebeck.de/epubs/ediss387.pdf

 

Leiomysarkom: Maligner Tumor, ausgehend von der glatten Muskulatur, daher ist das Auftreten an jeder Stelle im Körper möglich. Die Metastasierung erfolgt überwiegend über das Blut. Im Fall von malignen Erkrankungen der Gebärmutter liegt ein Leiomysarkom in einem von einhundert Fällen vor. Wie bei jeder anderen  malignen Erkrankung ist eine frühzeitige Entdeckung sehr wichtig für den späteren Verlauf. Die Prognose ist stark davon abhängig, ob eine Metastasierung vorliegt. Gerade bei Vorhandensein einer Metastasierung sind multimodale Ansätze im ganzheitlichen systemischen Verständnis wichtig. Die Behandlungsweise des Leiomysarkoms ist oft eine Einzelfallbetrachtung, weil es in verschiedensten Formen auftritt und über das Blut weitentfernte Metastasen ausbilden kann. Weichteilsarkome reagieren nicht ausreichend auf Strahlen- und Chemotherapie, weshalb die Operation im Fokus der Therapie steht. Innerhalb der ersten 2 Jahre liegt die Rezidivrate bei 50- 70%. Deshalb ist es wichtig weitere Optionen zu betrachten. Die Hyperthermie ist hier besonders geeignet als adjuvante Therapieoption zur Operation. Die Behandlung durch Hyperthermie führ bei der Operation zu einer besseren Situation der Wundränder und unterstützt nach der Operation die Wundheilung. Dabei kommt es nicht nur zur Reduktion frei vagabundierender Tumorzellen, sondern simultan zur Immunmodulierung, was das Risiko der Rezidivbildung reduziert. Umfangreiche Studien zur Wirkung der Hyperthermie bei Sarkomen liegen vor und zeigen die Wichtigkeit dieser therapeutischen Option. 

  • Emsad Puric, Stephan Bodis: Stellenwert der Hyperthermie in der Sarkomtherapie - Wirkmechanismen, Vorgehen, Studienresultate zur Effizienz. Schweizer Zeitschrift für Onkologie 2/2012, pp 18-22.

Online: https://www.rosenfluh.ch/media/onkologie/2012/02/stellenwert_der_Hyperthermie.pdf

  • Issels, R., Lindner, H.: Regional Hyperthermia for high-risk soft tissue sarcoma treatment: present status and next questions. Current Opinion in Oncology, Vol. 28 No. 5. 2016. Online: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/labs/articles/27455134/
  • Issels, R., Lindner, H. et al.: Neo-adjuvant chemotherapy alone or with regional hyperthermia for localised high-risk soft-tissue sarcoma: a randomised phase 3 multicentre study. Lancet Oncol. 2010 June; 11(6): 561 -570.

Online: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3517819/

 

Hirntumore: Dabei handelt sich um einen Sammelbegriff, für benigne und maligne Tumore und Metastasen extrakanieller Tumoren, die innerhalb der Schädelhöhle wachsen. Die Möglichkeit des Wachstums ist sehr begrenzt, sodass neben der benachbarten Gewerbezerstörung durch den Tumor auch die Umgebungsreaktion einen wichtigen Aspekt darstellt. Moderne Medizin fokussiert sich auf die Operation, die Bestrahlung und Chemotherapie. Bestimmte Arten weisen günstige Verläufe auf, bei anderen gilt eine Heilung als weites gehend ausgeschlossen. Der Erfolg von Radiatio und Chemotherapie hängt davon ab, wie die Tumorzellen auf diese Optionen reagieren. Hier kann die Hyperthermie eindeutig unterstützend und fördernd wirken. Studien und Erfahrungsberichte verschiedener Hyperthermiker zeigen, dass die Hyperthermie eine gute Behandlungsoption darstellt.

  • Sahimbas H.: Retrospective clinical study for advanced braingliomas by adjuvant electro-hyperthermia treatment. Cancer Therapy Vol 8, 139-149, 2012.

Online:http://www.hyperthermie-bochum.de/index_htm_files/GBMStudy%20Sahinbas%2025.05.12.pdf

  • Hager et al.: Prospective phase II trial for recurrent high-grade gliomas with capacitive coupled low radiofrequency (LRF) hyperthermia. Journal of Clinical Oncology 26, no. 15. 2008. pp.: 2047-2047.

Online: http://ascopubs.org/doi/abs/10.1200/jco.2008.26.15_suppl.2047

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